Zur Chlorophyllbildung bei einer Tomatenmutante. (submitted by H. Stubbe)

Sagromsky, H.

Eine Tomatenmutante der Sorte Lukullus mit grun-weiss gescheckten Blattern bildete bei Nahrstoffarmut, dann, wenn die Pflanzen lange nicht umgetopft waren, anormal eine Folge von rein grunen Blattern. Bei Zugabe von neuer Erde vergrosserten sich die einmal bei. Hungerbedingungen grun angelegten Blatter auf etwa das Vierfache und blieben rein grun, ihr Chlorophyllgehalt vermehrte sich um ca. das Sechsfache. Jungere Blatter, die zum Zeitpunkt des Umtopfens noch nicht vollig ausgewachsen waren, wurden an den Stellen normal grun-weiss gescheckt, an denen starkes Blattwachstum mit der Bildung von neuen Zellen stattfand, wahrend die Blatteile, die im wesentlichen nur Zellstreckungen erfuhren, rein grun blieben. Dadurch entstanden Blatter, deren alteste Blattfiedern rein grun waren, wahrend ihre unteren jungeren keilformige, grunweiss-gescheckte B!attareale aufwiesen. Blatter, die erst nach dem Umtopfen angelegt wurden, waren ganz und gar grun-weiss gescheckct, wie diejenigen der normal kultivierten Pflanzen der Mutante. Danach ist nur eine kurze Entiwicklungsphase des Blattes fur die Farbung der Chloroplasten dieser Mutante entscheindend. Stehen die Pflanzen in diesem Zeitpunkt unter Hungrbedingungen, so werden die Chloroplasten normal grun und bleiben es auch spateren Alter. Ausreichende Nahrstoffversorgung dagegen in diesem empfindliclien Stadium hat die Unfahigkeit der Chloroplasten, grossere Chlorophylmengen zu fuhren, zur Folge, vor allem in den von den Blattnerven weiter entfernten Zellen, so dass die Blatter grun-weiss gescheckt werden.