Gottschalk, W.
Die struktur der Pachytan-Chromosomen von Solanum lycopersicum wurde von Brown (1949), Barton (1950) und Gottschalk (1951) aufgeklart. Die Chromosomen einer Reihe von Wildtomaten, die in der Resistenzzuchtung als Kreuzungspartner, fur die Kulturtomate Verwendung finden, stimmen strukturell weitgehend mit den entsprachehden Chromosomen des Genoms von Solanum lycopersicum uberein. Der Grad der chromosomalen Ubereinstimmung der Species Solanum lycopersicum, S. pimpinellifolium, S. humboldtii, S. tomatillo, S. hirsutum und S. peruvianum ist aus der Tabelle ersichtlich. (Bezeichnung der Chromosomen nach Barton 1950). Die mit einem Kreuz bezeichneten Chromosomentypen treten bei den untersuchten Arten in weitgehend ubereinstimmender Feinstruktur auf. Ist das Kreuz in Klammern gesetzt, so ist wohl noch eine deutliche Ubereinstimmung im Grundbauplan des betreffenden Chromosomentypus vorhanden, es lassen sich jedoch bei den verschiedenen Species schon strukturelle Differenzen erfassen. Die mit einem Querstrich versehenen Chromosomen schliesslich sind entweder im Genom nicht vorhanden oder sie konnten nicht nachgewiesen werden, da nicht von allen Arten Totalanalysen angefertigt werden konnten.
Species Chromosomentypus Nr.:
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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
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S. lycopersicum + + + + + + + + + + + + - -
S. pimpinellifolium + + (+) + + (+) - (+) - (+) + (+) - -
S. humboldtii + + + + (+)(+) - (+)(+)(+)(+) + - -
S. tomatillo + + + + (+)(+) - (+)(+)(+)(+)(+) - -
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S. hirsutum + + + + + (+) + (+)(+)(+) - + + -
S. peruvianum + + + + + (+) - (+) - (+)(+)(+) + +
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Species Anzahl der identifizierten
Chromosomen
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S. lycopersicum 12
S. pimpinellifolium 10
S. humboldtii 11
S. tomatillo 11
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S. hirsutum 12
S. peruvianum 12
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Der zytologische Vergleich dieser 6 nahe vervandten Arten erfordert ihre
Unterteilung in 2 Gruppen. Die Unterschiede, die zwischen einander homologen
Chromosomen der Species S. lycopersicum, S. pimpinellifolium, S. humboldtii
und S. tomatillo aufgefunden wurden, liegen in der Grossenordnung von
Sortendifferenzen, es zeigen sich nur geringfugige Verschiedenheiten im Aufbau
der heterochromatischen Mittelsegmente. Die beiden Species S. hirsutum und S.
peruvianum heben sich habituell und auch zytologisch von den obengenannten 4
Arten ab. Wohl zeigen sie in den meisten Chromosomentypen eine weitgehende
Uberainstimmung mit den Arten der 1. Gruppe, es treten jedoch 2 Chromosomen
von sehr abweichender Struktur auf, fur die keine Homologiebeziehungen zu den
entsprechenden Chromosomen der anderen Arten ermittelt werden konnten. Sie
sind in der Tabelle mit den Nummern 13 und 14 bezeichnet. Die
Homologieverhaltnisse dieser Chromosomen sollen anhand von Bastard-Analysen
geklart werden.